Behandlung

2017 begann alles mit drei Biopsien in der Lunge. Dabei stellte man fest, dass im linken und rechten Lungenflügel jeweils ein Tumor saß. Nach Rücksprache begannen wir mit einer Chemotherapie. Die Hoffnung, dass der Tumor rechts sich zurück bildet und sich sehr verkleinert. Links ist eingekapselt, da passiert seit zwei Jahren nicht viel.

Nach 2 Zyklen mit jeweils 3 Stößen (6 Wochen insgesamt) erfolgte die Lungen OP rechts. Dabei wurde ein Teil der Lunge per offener OP abgetrennt. 10 Tage später war die Entlassung geplant. Am 8. Tag, mitten im Gespräch mit einem Psychoonkologen bekam ich so heftige Kopfschmerzen, dass der Arzt gerufen werden musste. Leider waren meine Blutwerte nicht sehr gut, generell war mein Genesungszustand nicht wie gewünscht (erbrechen, Kopfweh, Lungenschmerzen .... und wieder angeschlossen an Infusionen)Nach 3 oder 4 Tagen war auch dies überstanden und die Entlassung war für einen Samstag geplant. Leider plante mein Körper etwas ganz anderes, denn genau in dieser Nacht erlitt ich einen PRESS. Eine Reaktion des Körpers aufgrund der Chemo und OP.

Ich weiß davon nicht mehr viel, außer dass ich gegen die Duschwand geflogen bin, die Platzwunde an Ort und Stelle getackert wurde und ich meine rechte Seite nicht mehr spürte. Auch mein Gesicht war leicht schief (ist mit einem Schlaganfall vergleichbar)Ich weiß nicht mehr viel darüber, nur dass mein Mann wohl ausgeflippt sein muss, da er nicht informiert wurde. Mir fehlen 2 Tage Erinnerungen. Da lag ich dann, 40 Grad Hitze, Fenster weit aufgeruppt, Tür offen und ich mit einem unerträglichen Husten. Doch wem interessiert schon ein Patient. Nachts war es sehr laut und ich hab mich abgequält um meine Hand, Arm, Bein und den Fuß zu bewegen. Vor allem meine Finger. Ich habe es gehasst gefüttert zu werden und dass ich mich nicht richtig waschen konnte. Denn geholfen hat mir da keiner. Ich wurde nur ins Bad gekarrt und die Pflegerin stand daneben und trieb mich an. Nach ein paar Tagen Intensivstation spürte ich langsam, wie das Gefühl zurück kam. Wenn mich nicht alles täuscht waren es 9 Tage Intensivstation und 5 Tage Normalstation.

Endlich, ich war zu Hause. Mit einem Rollator versuchte ich jeden Tag raus zu gehen. Mir war bewusst, dass wenn ich nicht aktiv bin, auch nichts passiert. 4 Tage später erfolgte die Reha in Bad Düben. Nach 5 Wochen wollte ich nach Hause. Mittlerweile war es Herbst.

Für mein Mann und mich extrem anstrengende Wochen. Vor Allem für meinen Mann war es schrecklich, erst die Diagnose, dann Intensivstation, danach Reha. Wie soll man das verkraften als Ehemann? Gar nicht, so etwas verkraftet man einfach nicht. Man steht Tag für Tag auf, versucht damit zu Leben und wenn nichts mehr geht, dann hilft nur noch ein Krankenschein. Doch zur Ruhe kam er trotz allem nicht. Wie auch ...

4 Wochen KH und 5 Wochen Reha. Entlassen wurde ich mit x Tabletten, welche Jörg für mich Tag für Tag einteilen musste. Denn ich checkte das alles nicht mehr. Irgendwie wollte ich zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr. War alles sehr viel für mich und meinem Mann und wir glaubten zu diesem Zeitpunkt, dass wir das alles ohne Hilfe gebacken bekommen

2018